Günter Dambach
… heute bei Günter Dambach
In der mittlerweile etwas mehr als 100-jährigen Vereinsgeschichte des 1. SV Mörsch findet man reichlich Spieler, die nicht nur ihre sportliche Epoche mitprägten, sondern auch danach regelrechten Kultstatus erreicht haben. Einen, der 1976 mit der ersten Mannschaft den erneuten Aufstieg in die erste Amateurliga schaffte, war Günter Dambach. Wir haben mit ihm über den 1. SV Mörsch von damals und heute gesprochen.
Redaktion: Hallo Günter, du warst Teil der Mannschaft, die 1976, nur ein Jahr nach dem Abstieg, die Rückkehr in die 1. Amateurliga schaffte. Würdest du dies als deinen größten Erfolg im Trikot der Schwarz-Gelben bezeichnen?
Antwort: In meinen 12 Jahren im Seniorenbereich würde ich die Meisterschaft schon als meinen größten Erfolg bezeichnen, da Meisterschaften ja immer etwas Besonderes sind. Allerdings war es der Wiederaufstieg in die 2. Amateurliga, den wir mit neun Punkten Vorsprung erreichen konnten. Die Elf stellte neben der stärksten Abwehrreihe auch den erfolgreichsten Sturm. Wir hatten unser Ziel erreicht und kehrten nach einjähriger Abwesenheit ins Amateurlager zurück.
Redaktion: Nach der erfolgreichen Saison 1976 ging es für eine Mörscher Delegation „über den großen Teich“ in die Vereinigten Staaten von Amerika. In der Mörscher Vita einer der größten Ausflüge überhaupt. Wie kam es dazu und wie waren deine Eindrucke vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten damals?
Antwort: Nach wiederholter Einladung von Willi Gerstner, ehemaliger Spieler und Mitglied des 1. SV Mörsch, der nach Kalifornien ausgewandert war und dort jahrelang Präsident des Fußballclubs Phönix in Los Angeles war, machten sich 1976 endlich einige Verantwortliche des Vereins daran die Reise nach Südkalifornien zu organisieren. Am 22. Mai 1977 traten dann 22 Männer und vier Frauen die Reise an. Die Eindrücke waren natürlich gigantisch – unzählige Partys, viele Sehenswürdigkeiten: San Franzisco, Hollywood, Disneyland und einen einwöchigen Badeaufenthalt auf der Insel Hawaii. Unvergessen auch die drei Tage in Las Vegas. Es wurden sämtliche Spesen verspielt und es reichte gerade noch für den Rückflug, wo wir dann in Frankfurt landeten und per Bus nach Mörsch zurückgebracht wurden.
Redaktion: Wenn man sich die Mannschaften von damals anschaut, waren da einige echte Mörscher Legenden in der Mannschaft vertreten – Aribert Fitterer, Alfons Burkart, Hans Doller und Friedrich Oberle, um nur einige zu nennen. Wen würdest du als deinen besten Mitspieler in der damaligen Zeit bezeichnen und warum?
Antwort: In den 12 Jahren Seniorenfußball hatte ich das Vergnügen nur mit guten Fußballern zusammen zu spielen, es waren keine schlechten dabei. Aber zwei Spieler möchte ich dennoch herausheben. Erstens Dieter Burkart, der 13 Mal den gelb-roten Dress der südbadischen Auswahl trug. Zweitens Herbert Schäfer, ein sehr kompakter Spieler. Sprung- und schusskräftig, kopfballstark, passsicher. Leider sehr verletzungsanfällig.
Redaktion: Du wohnst mittlerweile nicht mehr in Mörsch, verfolgst aber sicherlich noch den Fußball im Allgemeinen und den 1. SV Mörsch im Speziellen. Wo liegen deiner Meinung nach die größten Unterschiede zwischen früher und heute?
Antwort: Montags lese ich immer das Badische Tagblatt, welches ausgiebig über den Fußball in unserem Bezirk berichtet. Der größte Unterschied zwischen früher und heute: Heute ist der Fußball wesentlich schneller. Die Spieler sind beweglicher, haben mehr Ausdauer und sind technisch und taktisch sehr gut ausgebildet. Ob es früher besser oder schlechter war? Eines ist sicher: der Fußball hat sich in vielerlei Hinsicht verändert. Zum Schluss wünsche ich den Schwarz-Gelben in der Landesliga, wenn es endlich wieder losgeht, viel Erfolg. Viele Grüße, euer treuer Fan Günter.